Hartz IV im Spiegelbild der Gesellschaft

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Hartz IV im Spiegelbild der Gesellschaft

Nicht nur aus purem Interesse bin ich oft in den vielen Internetforen und auf den zahlreichen Internetseiten verschiedener Arbeitsloseninitiativen unterwegs. Es gibt darüber hinaus viele Blogger, die ihre Meinung zum Thema Hartz IV und den damit verbundenen Nachteilen großer Teile unserer Gesellschaft kund tun. Auf vielen Seiten hat man die Möglichkeit, selbst Stellung zu nehmen. So kann man auch in den Portalen der Tageszeitungen und Magazine seinen Kommentar hinterlassen. Dass man dabei auf die verschiedensten Meinungen stößt bleibt selbstverständlich nicht aus. Schließlich zeichnet unsere Gesellschaft auch aus, dass man seine Meinung vertreten kann. Die Kommentare, die dabei hinterlassen werden spiegeln aber eben auch das Bild der Gesellschaft wieder.

Da hinterlässt "Wiesenopi" auf einer kritischen Seite zum Thema Hartz IV, dass so Sozialschmarotzer, wie es viele gibt, endlich arbeiten sollen und "Hans aus Wiesbaden" bescheinigt in schlechtem Deutsch und mangelnden Rechtsschreibkenntnissen, dass Betroffene "behäbig und faul" seien. "Suppenkopf" bescheinigt in seinem Kommentar in einem Blog zu einem brandaktuellen Thema, dass alle Betroffenen Verbrecher sind und "SuperhirniNr1" erkennt treffend, dass das Thema Hartz IV es dem Autor wohl angetan hat.

Wirklich störend sind jedoch die armen Geister, die sich Zutritt in eines der vielen Foren verschaffen, um direkt auf die Betroffenen einzuhacken oder zu versuchen, sie mit ihren Problemen auf eine falsche Fährte zu locken. Was viele dieser Kurzzeitdenker gemein haben, ist das oftmals schlechte Deutsch, ein viel zu kleiner Wortschatz, aus dem sie schöpfen und eine Art Böswilligkeit, Menschen, die das Schicksal schon genug bestraft hat noch zu treten. Auch scheint es den Verfassern dieser Pamflete nicht möglich zu sein, längere Einträge zu hinterlassen. Aufgrund der oftmals mangelnden Rechtsschreibkenntnisse könnte man jetzt auf die soziale Herkunft dieser "hirnlosen" Menschen schließen. Allerdings findet man als Betreiber einer Hartz-IV-Plattform dann einen Gästebucheintrag, der scheinbar vom Server der Arbeitsagentur kommt. Vermutlich wird ein Sachbearbeiter seinen persönlichen Frust hoffentlich in einer Pause abgesetzt haben und nicht während der Arbeitszeit, in dem er Arbeitssuchende hat warten lassen. Immerhin kann man dem Schreiber noch bescheinigen, einigermaßen sachlich geblieben zu sein, während es auch Menschen gibt, die die Hartz-Betroffenen lieber in Ghettos schicken wollen. Es lässt die Rückschlüsse zu, dass der ein oder andere Kommentar nicht ohne eine rechte Gesinnung offenbart zu haben, hinterlassen wurde.

Zwar gibt es Zeitungsartikel, in denen Vertretern von Arbeitsloseninitiativen pauschal eine linke Gesinnung zugesprochen wird, jedoch zeugen eben die Pauschalurteile, die hinterlassen werden vom geistigen Zustand der Verfasser. Anstatt nun diese geballte Kraft von Kleingeistigkeit dafür einzusetzen, dass es allen Menschen gleichermaßen in diesem Land wieder besser geht, wird auf Betroffene schriftlich eingedroschen und sie werden öffentlich diffamiert. Die neue SAT1 Doku-Serie "Gnadenlos gerecht- Sozialfahner ermitteln"schafft da noch ordentlich Wasser auf die Mühlen derer, die an kleingeistigen Pauschalurteilen nicht sparen.

An dieser Stelle möchte ich mich für den tollen Einsatz der gegen-hartz.de-redaktion und insbesondere beim angeschlossenen Forum bedanken und schließe in diesen Dank auch alle andere Betreiber der vielen Foren und Arbeitslosenplattformen mir ein, die Größtenteils entgeldlos sich für die Belange von über 7 Millionen Betroffenen und Hartz-IV-Geschädigten einsetzen. (22.08.2008, Ein Gastkommentar von www.hartzkritik.de)

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

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