Ein Hartz IV Schicksal unter vielen

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Hier nun ein weiteres persönliches Schicksal unter vielen

Ende 2007 hat mir die Arge mitgeteilt, ich solle mich wegen der Rückenproblematik auf Arbeitsfähigkeit untersuchen lassen und der Termin fand Anfang 2008 statt. Dabei sollte ich eine Urinprobe abgeben. Auf meine Frage"Warum?" wurde mir "Wegen Feststellung von Diabetes" seitens einer ärztlichen Assistentin geantwortet. Allerdings konnte ich aus natürlichen Gründen nicht pinkeln nach einer insg. ca 10 Minuten kurzen Untersuchung mußte ich auch plötzlich keinen Urin mehr abgeben und bei mir wurden viele Leistungseinschränkungen festgestellt, die ich nicht habe. Außerdem wurde mir unterstellt, ich würde mich nicht psychologisch untersuchen lassen wollen. D.h. bei mir wurden Dinge festgestellt, deren Diagnose ich verweigert hätte.

Deswegen ließ ich mir einen Termin bei einem Psychologen geben. Dabei wurde vorher von mir verlangt, daß ich eine Schweigerechtsentbindung unterschreibe. Dies habe ich mit der Begründung der Erstellung einer objektiven Diagnose verweigert. Trotzdem wurden die Unterlagen verschickt (=Bruch der ärztlichen Schweigepflicht). In einem telefonischen Gespräch hat mir Frau Dr. G. mitgeteilt, daß dies gang&gäbe wäre; allerdings hat Herr S. (Leiter der zuständigen Arge) sich für dieses „Versehen“ in Anwesenheit meines Vaters entschuldigt.

Der eingeschaltete Psychologe Dr. R. teilte mir mit, daß der Grund (Diabetes) für die Urinprobe eine Lüge war, weil mit einer Urinprobe auf Drogenkonsum getestet wird. Außerdem fragte er mich "Und sie spritzen nicht?"- das verneinte ich natürlich und er fragte wieder "Und sie spritzen wirklich nicht?" d.h. mir wurde Heroin-Konsum unterstellt (=Verleumdung) und deswegen gab ich freiwillig eine Urin- & Blutprobe ab. Daraufhin wurde die Diagnose "Chronische Suchtkrankheit mit völlig fehlendem Abstinenzvermögen" geschweige denn Therapieeinsicht aus guten Gründen komplett gestrichen.

Dafür wurden mir aber noch mehr Leistungseinschränkungen zugeteilt. Auf eine Begründung für die Diagnose habe ich bis heute gewartet; schließlich möchte ich es wissen, um dagegen vorzugehen. Ich bekam lediglich seitens der Arge/Arbeitsamtes (u.a. Frau Z. & Frau W.) gesagt, das Gutachten würde aufgrund von (veralteten bis sehr veralteten) Gutachten erfolgen. D.h., daß bei mir alle vermuteten Krankheitsbilder der letzten 10 Jahre adiert als aktuelle Diagnose ausgegeben wurde. Mittlerweile ist es mir wenigstens möglich in der Arge Widerspruch einzulegen, was mir vorher wochenlang verweigert wurde (=Rechtsbruch) und heute Morgen habe ich auch telefonisch eine Antwort seitens Dr. G. bekommen: Dadurch, daß ich jahrelang arbeitslos gewesen bin, könne man beweisen, daß ich krank sein müsse.

Dies ist mehr als eine Farce das ist beabsichtige Unterdrückung / Desintegrierung meine Existenz seitens des Staates mithilfe des ärztlichen Dienstes. So könnte man praktisch jeden (Langzeit-) Arbeitslosen HartzIV-Empfänger in diesem Land als krank bezeichnen. Deswegen habe ich jetzt auf anraten meines Rechtsanwalts UND der Arge (!) die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Falls diese nicht (gegen die Behörden des selben Arbeitgebers namens "Staat") tätig wird, werde ich die Oberstaatsanwaltschaft einschalten usw. bei mir mein gutes Recht gegeben wird und ich Entschädigung (z.B. in Form eine Fortbildung) gegeben wird.

Von den meisten Arbeitgebern wurde ich finanziell ausgebeutet; vor wenigen Wochen wurde mir angeboten an einen 50- Millionen-Euro-Freizeitpark für ca 10 Euro Brutto auf selbständiger Basis mitzuwirken das Zollamt habe ich wegen den anderen illegal Scheinselbständig-Beschäftigten unterbezahlten Designern/Illustratoren eingeschaltet.

Als kreativer Mensch habe ich statistisch gesehen keine Chancen in dieser "Wirtschaftsdemokratur". Psychologen habe ich gelegentlich nur wegen durch meine Arbeitslosigkeit enstandenen Probleme aufgesucht und keiner konnte mir auch nur ansatzweise helfen; auch Medikamente wurden nie verschrieben. Die Hilfesuche bei Fachleuten wurde mir wie meine Arbeitslosigkeit so ausgelegt, daß ich krank sein müßte.

Einige Aussagen der von mir aufgesuchten Ärzte waren u.a. folgende:
– Suizid ist ein auch ein Weg.“ (Psychologe Dr.Med.O.T.)
– Ich bin doch nicht das Arbeitsamt.“ (Dr.J.)
– Sie haben die Arschkarte gezogen. …Schwarzarbeit ist evtl. eine Lösung. (Dr.J.²)

Mir wird sogar die Teilnahme an einen dreitägigen Gabelstaplerschein-Kurs aufgrund der ärztlichen Diagnose verweigert. Diesen bräuchte ich für eine von der Arge vermittelte Zeitarbeitsfirma. Die Zeitarbeitsfirma kann mir bis jetzt nur die Aussicht auf eine Arbeit stellen, dessen Lohn laut denen sogar nicht für einer Existenz ausreicht und ihre angebotenen Tätigkeiten nur vorübergehend seien, bis man "richtige Arbeit" hätte. Wahrscheinlich haben die mich in Ihre Kartei aufgenommen, weil ihnen die „willigen Arbeitskräfte“ fehlen (alle anderen Zeitarbeitsfirmen haben mich wegen Rückenproblemen erst gar nicht in ihre Kartei aufgenommen). Wenn man daran denkt, daß ich Sanktionen seitens der Arge bekommen, falls ich eine Arbeitsaufnahme für einen (untertariflich bezahlten) Dumpinglohnjob in Schichtarbeit verweigere, kann man im großen und ganzen wohl objektiv von moderner Sklaverei reden. Alles andere würde die desaströse Lage in diesem Land beschönigen. Schließlich kenne ich mehrere Leute, die als Hilfskraft im Ausland tätig sind und doppelt bis viermal soviel Netto verdienen.

Viele Arbeitslose werden so oder so ähnlich behandelt. Diese Realitäten werden nicht aufgrund von "Versehen" oder unbeabsichtigten "Fehlern" erzeugt, sondern werden aufgrund des finanziellen Drucks (Staatsschulden) organisiert durchgeführt. Dabei werden einige Menschenrechte (Artikel 23) & Grundrechte offiziell durch die SGBII / Hartz-IV-Gesetze mißachtet. Aber für mich und viele andere gelten wohl noch weniger Rechte.

Das ist Deutschland. Das ist HartzIV. Das ist staatliche Desintegrierung statt Förderungen und Forderungen. Ein entrinnen aus dem Teufelskreislauf gibt es nicht. Der Teufelskreis an sich muß zerstört werden. (Ein Leserbericht von tezen / T.M., 11.06.2008)

Ist das Bürgergeld besser als Hartz IV?

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