Studienanfängerzahlen bestätigen Studiengebühren

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Studiengebühren: Studienanfängerzahlen bestätigen Gebührengegner

Nach einigen Verzögerungen, die den Nachrückverfahren geschuldet sind, hat heute das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik die aktuellen Studienanfängerzahlen für das Wintersemester 2007/2008 vorlegt. Mit knapp 65.500 Erstsemestern konnten die Hochschulen zwar einen Anstieg der Neueinschreibungen um 3,8 Prozent verzeichnen. Dieser fiel jedoch weitaus niedriger aus als die ersten Schätzungen von Innovationsminister Andreas Pinkwart. Noch im Oktober war die schwarz-gelbe Landesregierung davon ausgegangen, dass die Studienanfängerzahlen im Vergleich zum letzten Wintersemester um 7 Prozent zunehmen werden.

Die nun vorgelegten Zahlen belegen es schwarz auf weiß. Studiengebühren sind nicht sozial, sondern lassen junge Menschen von einem Studium abschrecken, fasst René Held vom Aktionsbündnis gegen Studiengebühren zusammen. „Zwar sind die Zahlen auf den ersten Blick durchaus beeindruckend, jedoch relativiert sich der Anstieg im Hinblick auf die gestiegene Zahl der Hochschulzugangsberechtigten sehr schnell.“

Laut den Berechnungen des Landesamtes haben im Sommer diesen Jahres 1,8 Prozent mehr Menschen eine Hochschulzugangsberechtigung erworben. Die Gesamtstudierendenzahl in NRW hingegen ist zum Wintersemester abermals um über 7.000 gesunken.

Der Anstieg der Studienanfängerzahlen geht folglich einher mit der Exmatrikulation vieler Studierender, die sich ein Studium nach der Einführung von Studiengebühren nicht mehr leisten können, fügt André Schnepper, Bundesgeschäftsführer des Aktionsbündnisses gegen Studiengebühren hinzu. Der Anstieg der Neueinschreibungen ist überdies in Wirklichkeit ein Rückgang. Denn seit der flächendeckenden Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen kann man sich in der Regel nur noch zum Wintersemester einschreiben. Das heißt, dass diejenigen, die sich früher zum Sommersemester neuimmatrikuliert haben, nun eigentlich zum Winter an die Hochschulen kommen müssten. Die aktuellen Zahlen zeigen jedoch: Dies ist nicht der Fall.“
Das Ziel der Bundesregierung, 40 Prozent eines Jahrgangs an die Hochschulen zu bringen, rückt einmal mehr in weite Ferne“, schlussfolgert Held. (16.11.07)

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