Rente: Über Ostrenten sachlich debattieren

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Ostrenten: sachlich debattieren statt über Mythen reden

"Niemand verlangt eine schlichte Angleichung des Rentenwerts Ost an den der alten Länder. Das wäre in der Tat nicht vertretbar und nicht finanzierbar. Wir fordern eine stufenweise Angleichung, die den Älteren in den neuen Ländern eine reale Perspektive dafür gibt, dass ihre Lebensarbeitsleistung in der Rente künftig genauso bewertet wird, wie die ihrer Altersgenossen in den alten Ländern", erklärte der Bundesgeschäftsführer der Volkssolidarität, Dr. Bernd Niederland, am Donnerstag zu entsprechenden Äußerungen des FDP-Rentenexperten Heinrich Kolb in der Leipziger Volkszeitung.

"Die Angleichung des Rentenwerts Ost stagniert seit Jahren. Diverse Rentenreformen führen dazu, dass die Rentenanpassungen immer mehr von der Lohnentwicklung abgekoppelt sind. Wer die Menschen in den neuen Ländern ausschließlich auf die künftige Lohnentwicklung vertröstet, sollte offen sagen, dass dann eine Angleichung des Rentenwerts Ost selbst nach regierungsoffiziellen Prognosen erst weit nach dem Jahre 2030 zu erwarten ist. Es geht daher nicht nur um die heutigen Rentner, sondern auch um die Perspektive der Alterssicherung für die heute 30- und 40-Jährigen im Osten", betonte Niederland.

"Wir wollen einen realistischen Fahrplan für die Lösung eines Problems, das einen wichtigen unerledigten Restposten im Prozess der deutschen Einheit darstellt. Eine Lösung darf daher nicht zu Lasten der Rentenkassen gehen." Hinzu komme angesichts der überdurchschnittlich hohen Arbeitslosigkeit im Osten, dass die Erwerbsbiografien der Renten-Neuzugänge große Lücken aufweisen und die Rentenansprüche vielfach geringer sind als in der Vergangenheit. Auch aus sozialpolitischen Gründen müsse daher die Angleichung des Rentenwerts Ost angegangen werden.

"Ernst zu nehmende Lösungsvorschläge liegen auf dem Tisch." Niederland verwies auf das ver.di-Modell für Zuschläge, die über 10 Jahre eine steuerfinanzierte Angleichung des Rentenwerts Ost ermöglichen sollen. "Wir fordern alle Fraktionen des Deutschen Bundestages auf, dieses Modell konstruktiv aufzugreifen", unterstrich der Bundesgeschäftsführer der Volkssolidarität. (23.08.07)

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