Hartz IV: Bundeswehr Werbung geht nun doch weiter

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Bundeswehr-Werbung bei Arbeitsagentur soll weiter gehen
Köln.(pr-sozial) Die vorläufige Einstellung der Werbeveranstaltungen in der Kölner Arbeitsagentur sollen unter veränderten Rahmenbedingungen weiter gehen. Dies berichtete der "Kölner Stadtanzeiger" in seiner heutigen Ausgabe. Wie das neue Konzept aussehen solle, sei allerdings bisher noch unklar. Möglicherweise sollen die Termine mit der Bundeswehr nicht mehr öffentlich bekannt gegeben, so die Sprecherin der Arbeitsagentur, Bianca Winter. An einer Veranstaltung am 25. Januar seien bewaffnete Feldjäger im zum Saalschutz im Einsatz gewesen und hatten damit gegen das Hausrecht verstoßen. Dies wäre mit der Arbeitsagentur nicht abgesprochen gewesen, so die Sprecherin.

Nach Auseinandersetzungen mit Bundeswehrgegnern wurden die monatlichen Veranstaltungen komplett ausgesetzt. Dies hatte der Geschäftsführer, Peter Welters, angeordnet. Ebenso wurden auch in Berlin und Bielefeld nach Protesten die Info-Veranstaltungen abgesagt. In Köln kam es seit November immer wieder zu Störungen und Zwischenfällen bei den Veranstaltungen der Bundeswehr. "Zu schwerwiegenden Vorfällen zwischen den Mitgliedern der Friedensbewegung und der Bundeswehr ist es nie gekommen", so Winter gegenüber dem "Kölner Stadtanzeiger". .

Die Werbegespräche sollen zukünftig eventuell nicht mehr öffentlich bekannt gegeben werden, damit man laut Bianca Winter, die jungen Männer gezielt mit den Wehrdienstberatern in Kontakt bringen könne. Dass unter 25jährige Hartz IV-Betroffene zu den Veranstaltungen gezwungen wurden, bestritt die Sprecherin der Kölner Arbeitsagentur. Im Januar hatten vor Beginn einer Veranstaltung der Bundeswehr mehre junge Männer gesagt, dass sie von ihrem Maßnahmeträger zu der Veranstaltung verpflichtet wurden. Sie wollen allerdings den Namen des Maßnahmeträgers nicht bekannt geben. Das Erwerbslosen Forum Deutschland hat indessen an die Kölner Arbeitsagentur appeliert, auf diese Veranstaltung ganz zu verzichten und auch den Maßnahmeträgern entsprechend Weisung zu geben, dass kein Mensch zu solchen Veranstaltungen gezwungen werden darf. „Die Bundeswehr verfügt über genügend eigene Gebäude und kann dort ihre Veranstaltungen abhalten. Uns ist kein Fall bekannt, dass etwa Friedensgesellschaften in den Arbeitsagenturen Werbung machen durften, um junge Männer zu einer pazifistischen Gesinnung zu überzeugen“, so Martin Behrsing, Erwerbslosen Forum Deutschland. (11.04.07)

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