Rente: Erhöhung kein Grund zur Freude

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Volkssolidarität mahnt: Rentenanpassung 2007 kein Grund zur Freude

"Eine Rentenanpassung zum 1. Juli 2007 um 0,6 Prozent würde noch nicht einmal die für dieses Jahr erwarteten Preissteigerungen ausgleichen. Ein Grund zur Freude ist also nicht erkennbar – schon gar nicht vor einer offiziellen Entscheidung." Das erklärte der Bundesgeschäftsführer der Volkssolidarität, Dr. Bernd Niederland, am Donnerstag in Berlin zu Medienberichten über eine eventuelle Rentenerhöhung.

"Es ist möglich, dass die Medien vorab mit Informationen versorgt worden sind, um mit Positivmeldungen auf die Stimmung in der Bevölkerung gegen die Rente mit 67 zu reagieren." Doch neben den Preissteigerungen stehe einer Rentenanpassung von knapp 0,6 Prozent die Erhöhung der Krankenkassenbeiträge gegenüber, die zum 1. April auch für Rentner wirksam wird, betonte Niederland. "Viele unserer Mitglieder sind verbittert darüber, dass sich ihr Rentenzahlbetrag weiter verringert. Seit 2004 drei ‘Nullrunden’, der volle Beitrag zur Pflegeversicherung und der Sonderbeitrag zur Krankenversicherung haben tiefe Löcher in die Taschen der Rentner gerissen. Die Kaufkraft der Renten ist seit der letzten Rentenerhöhung im Jahre 2003 um gut 10 Prozent gesunken. Eine Rente von 1.000 Euro ist heute fast 100 Euro weniger wert als noch vor vier Jahren. Das darf so nicht weiter gehen. Für immer mehr Rentnerinnen und Rentner verschlechtert sich der Lebensstandard deutlich."

Selbst eine Erhöhung um 0,6 Prozent läge unter der ohnehin geringen Lohnsummenentwicklung, die für 2006 bei knapp 1 Prozent veranschlagt werde. Durch Abschläge für die private Altersvorsorge ("Riester"-Treppe) werde der Anpassungsbetrag zusätzlich reduziert.

"Die Renten-Reformen der letzten Jahre haben der Politik zu viele Stellschrauben in die Hand gegeben, um Rentenleistungen zu beschneiden", sagte Niederland. "Die jetzt bei der Rente mit 67 beabsichtigte Halbierung möglicher Rentenanpassungen nach dem Jahre 2010 ist ein weiterer Freifahrtschein für Kürzungen. Dagegen wenden wir uns ganz entschieden. Es kann und darf nicht sein, dass die gesetzliche Rente nach einem langen Arbeitsleben auf das Niveau einer Grundsicherung absinkt. Auch deshalb lehnt die Volkssolidarität den Gesetzentwurf der Großen Koalition für die Rente mit 67 als sozialpolitisch nicht verantwortbar ab", erklärte der Bundesgeschäftsführer. (22.01.07)

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