Handelskammer sieht weniger Arbeitslosigkeit

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Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) prognostiziert weniger Arbeitslosigkeit für das Jahr 2007

"Nach einem kurzen Rückschlag zu Jahresbeginn wird die Konjunktur 2007 fast wieder Anschluss an das hohe Wachstumstempo des letzten Jahres finden", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben heute in Berlin, wo er gemeinsam mit DIHK-Chefvolkswirt Axel Nitschke die Ergebnisse der DIHK-Konjunkturumfrage Februar 2007 präsentierte.

"Für den Arbeitsmarkt bedeutet dies ebenfalls eine gute Nachricht: Im Jahresdurchschnitt rechnen wir mit 500.000 Arbeitslosen weniger." Zwar sei die Anhebung des Mehrwertsteuersatzes um ganze drei Prozentpunkte ein Risiko gewesen – und sie sei es noch, so der DIHK-Hauptgeschäftsführer weiter. Jedoch profitiere die Bundesregierung von glücklichen Umständen.

"Für die ersten Monate des Jahres erwarten wir zwar eine Wachstumsdelle – sie wird aber schwächer ausfallen, als von den Unternehmen im Herbst 2006 angenommen", berichtete Wansleben. Ursache hierfür sei, dass sich die Exporterwartungen wieder nach oben gedreht hätten; die befürchtete Wachstumsverlangsamung in den USA sei bislang ausgeblieben. Ohne den Anstieg der Mehrwertsteuerlast hätte sich der Aufschwung aber noch stärker entwickeln können, bedauerte der DIHK-Hauptgeschäftsführer.

Der Umfrage zufolge, die auf mehr als 25.000 von den Industrie- und Handelskammern ausgewerteten Unternehmensantworten beruht, bleibt die Konjunkturlokomotive auch 2007 der Export. Als das "vielleicht bemerkenswerteste Ergebnis der Umfrage" nannte Wansleben, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland derzeit ein Comeback erlebe. Bester Ausdruck dafür sei die starke Zunahme bei den Investitionsplänen der Unternehmen im Inland. "Wir ziehen eine konjunkturell gute Bilanz", so das Resümee des DIHK-Hauptgeschäftsführers, "wir warnen jedoch, die falschen Schlüsse zu ziehen: Wenn in diesem Jahr die negativen Wirkungen der Mehrwertsteuererhöhung überdeckt werden, heißt das nicht, dass wir fortan die Belastbarkeit der Volkswirtschaft testen dürfen."

"Der Aufschwung entwickelt eine zweite Luft", lautete auch das Fazit von DIHK-Chefvolkswirt Axel Nitschke, der in Berlin Einzelheiten der Erhebung erläuterte. "Die Geschäftserwartungen der Unternehmen erreichen nach einem Durchhänger im letzten Herbst jetzt wieder das gute Niveau vom Jahresbeginn 2006."

30 Prozent der Firmen rechnen der Umfrage zufolge für die kommenden zwölf Monate mit besseren Geschäften, 57 Prozent erwarten eine gleich bleibende Entwicklung und 13 Prozent eine Verschlechterung. Anders als noch im Herbst 2006 befürchtet, finde die Konjunktur damit wieder auf ihren Wachstumskurs zurück, sagte der DIHK-Chefvolkswirt.

Allerdings: "Ohne den starken Export wäre der Aufschwung angesichts der Dimension der zusätzlichen Steuerlast in die Knie gegangen", so Nitschke. Dass der Steuerschock für den Konsum geringer ausfalle als befürchtet, sei vor allem auf die zunehmende Arbeitskräftenachfrage bei den Unternehmen und die damit verbundene gestiegene Einkommenssicherheit zurückzuführen.

"Zu Jahresbeginn 2007 ist eine Fortsetzung des Aufwärtstrends bei der Beschäftigung zu erkennen", berichtete der DIHK-Chefvolkswirt. "Nur noch rund jedes achte Unternehmen beabsichtigt, im laufenden Jahr Stellen abzubauen, und über 20 Prozent der Betriebe wollen zukünftig mit höheren Beschäftigungszahlen arbeiten. Der Saldo der Beschäftigungspläne (plus acht Prozentpunkte) erreicht damit ein Niveau wie seit 1991 nicht mehr." (veröffentl. am 17.02.07)

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